Marcus Miller Band, 27.April 2015

War das nun schon das „Konzert des Jahres“ ?! Es hat jedenfalls ganz viel Eindruck bei uns hinterlassen! Marcus Miller, der schon bei Miles Davis gespielt hat und von diesem bestimmt in gewisser Weise geprägt wurde, umgeben von einer Horde junger Musiker, die vom Antlitz eher einer Schülerband als einer Jazz-Combo glichen. Aber gespielt haben sie wie die ganz großen! Ob es nun die Bläser Alex Han (sax) oder Lee Hogans (trumpet), Brett Williams an den Keyboards und Adam Agati an der Gitarre waren, oder Louis Cato, der zusammen mit Marcus`Weggefährten aus Miles-Zeiten , Mino Cinelu, für den Groove an Schlagzeug und Percussion sorgten. Und mittendrin der große Meister am Bass und in einem Song am Bariton-Saxofon. Miller war zweifelsohne der Mittelpunkt, aber er dirigierte in sehr sympathischer Art seine Jungs und spornte sie zu musikalischen Höchleistungen an. Egal ob als Band oder Solisten, sie konnten durchweg überzeugen und produzierten einen Groove und eine ausgelassene Stimmung, die bei mir Gänsehaut erzeugten. Die Songs waren überwiegend Werke seiner neuesten Veröffentlichung „Afrodeezia“, Musik die aufgrund ihrer Leichtigkeit und des tollen Grooves zum Tanzen einlädt, ohne dabei eine gewisse Tiefe zu verlieren. In seiner Art erinnerte Miller mich häufig an Miles Davis, der sich auch gerne zum jeweiligen Solisten gesellte, um diesen zu noch besseren Leistungen zu bewegen, wobei ich bei Miller immer den Eindruck hatte, das der den Focus des Publikums mehr auf den Solisten richten wollte. Es war ein großartiges Konzert, besonders, weil ich eigentlich erst gar nicht hingehen wollte, dann aber wirklich 2 Stunden großen Spaß an der tollen Musik hatte. Und als Zugabe gab`s dann „Tutu“!

Das Konzert fand im Postbahnhof am Ostbahnhof statt.