Die Reise nach Venedig

 

Reisebericht Venedig,
12. Januar – 21. Januar 2018

Der Flug hatte etwas Verspätung aber nun bin ich glücklich in Venedig gelandet. Jetzt sitze ich auf dem Vaporetto und fahre drei Stationen nach Rialto. Dann noch ein Fußweg von ein paar Minuten und ich werde die erste Nacht in meinem Hotel verbringen.

Guten Morgen Venedig!
Die erste Nacht lehrt mich folgendes: Hier gibt es auch im Winter Mücken.
Aber mein erster Blick am Morgen aus dem Fenster tröstet mich dann gleich. Freue mich auf den ersten Tag hier in der Lagunenstadt.

Tag zwei in Venedig.
Heute beginnt der eigentliche Workshop. Nach dem gestrigen Kennenlernen-Treffen findet heute eine Location – Tour statt. Die Truppe marschiert durch die Stadt und sichtet Standpunkte, die zu bestimmten Zeitpunkten dann fotografiert werden.
Nachdem ich gestern schon 15 km alleine durch die Stadt getigert bin,
freue ich mich auf die heutige Tour.

Venedig, Tag zwei:
Auch gestern sind es wieder gut 15 km Fußweg geworden. Vormittags über San Marco entlang dem Wasser. Am Nachmittag dann noch mal eine Runde in Hinblick auf fotografieren in der blauen Stunde. Abends erste Schritte zum Thema Bildbearbeitung. Und ich ich merke, dass man tatsächlich nie auslernt.
Am Heimweg hat mich dann das Navi verlassen, weil der Akku alle war. Und wenn man zwar einen Ersatz Akku, aber kein Kabel dabei hat, hilft das nicht viel weiter. Zum Glück konnte ich mich dann doch einigermaßen auf die Orientierung verlassen und habe durch die einsamen Gassen ins Hotel zurück gefunden.
Dann noch die erste Blase am Fuß behandelt und ordentlich geschlafen.

Venedig, Tag drei:

Gestern lief es gefühlt etwas ruhiger (im wahrsten Sinne des Wortes). Vormittags eine Runde durch die Stadt zum Workshop – Leiter, dort wieder viel über Bildbearbeitung gelernt. RAW- Processing wird für mich jetzt auch interessant!
Am frühen Nachmittag dann durch die Stadt rüber zum Lido hinter San Marco. Dort die Aufnahmen zur blauen Stunde gemacht. Anschließend lecker essen gewesen.

Venedig, Tag vier:
Gestern Vormittag bin ich zum jüdischen Gheto gelaufen. Frei nach dem Motto der Weg ist das Ziel. Mir hatten hier einige dieses Viertel empfohlen. Dieses Viertel wurde im 15. Jahrhundert den jüdischen Händlern als Wohnviertel zu gewiesen. Daraus entstand dann der Begriff Ghetto.
Für mich war es ein ruhiges, unaufgeregtes Viertel. Der Weg dorthin war das schönste.
Nach der Mittagspause trafen wir uns mit dem frisch eingetroffenen Modell Kati und wanderten noch etwas durch die Stadt. Fotografisch ging es um das Thema entfesselt blitzen. Nach dem Abendessen wurde der Rundgang noch etwas fortgesetzt, dann ging jeder seines Weges.
Venedig bietet eine Unzahl an Gassen und Straßen. Von großen Einkaufsstraßen über heimliche kleine Gassen ohne einen einzigen Laden, bis zu denen , die mir am liebsten sind: Die Gassen mit den Kunsthandwerk – Läden. Es gibt so viele und vielseitige davon, dass das Auge sich gar nicht satt sehen kann.Kurzes Zwischenfazit: die Venezianer sind im Moment richtig gut drauf und haben gute Laune. Wahrscheinlich weil so wenig Touristen in der Stadt sind und vielleicht, weil Karneval vor der Tür steht.

Venedig, Tag fünf:
Am Vormittag habe ich das Gebiet um Rialto erkundet. Der Fischmarkt ist schon beeindruckend.
Mittags haben wir uns dann mit der Gruppe getroffen und ein paar Portrait -Versuche unternommen. Ich stelle aber fest, dass Menschen -Fotografie in so einem Auflauf nicht mein Ding ist. Nach kurzer Nachmittags Pause haben wir dann noch mal einen Ausflug unternommen und in die Blaue Stunde hinein fotografiert. Nach dem Abendessen war dann relativ zeitig Feierabend.
Einmal mehr muss ich die Freundlichkeit der Venezianer erwähnen. Das finde ich wirklich faszinierend und sehr schön.

Venedig, Tag sechs:
Gestern ging es dann bei strahlendem Sonnenschein und blauen Himmel mit dem Vaporetto Linie 12 nach Burano.
Die vergleichsweise kleine Insel ist schnell durchwandert. Wir sind einmal um die komplette Insel gelaufen und haben immer Abstecher in die kleinen Gassen gemacht. Die bunten Häuser sind schon überragend! Aber wer denkt, dass Pisa einen schiefen Turm hat, der schaue sich mal den Kirchturm von Burano an!
Sehr schön ist auch der Blick auf der rückseitigen Insel über die Lagune. Vor allem die Ruhe ist ganz wundervoll.
Fotografisch war es wegen des harten Lichts recht anspruchsvoll.
Am frühen Nachmittag ging es dann nach circa 3 Stunden vorbei an Murano wieder zurück nach Venedig.
Kurze Pause. Dann zum Treffpunkt und weiter mit dem Thema Farbmanagement und Druckvorbereitung. Sehr interessant!
Am Abend war ich dann noch im Restaurant um die Ecke etwas essen und dann ab ins Bett.

Venedig, Tag sieben:
Gestern Vormittag hatte ich etwas Zeit für mich und bin einfach mal ziellos durch die Stadt gewandert.
Dabei bin ich dann zufällig am Teatro La Fenice gelandet. Gegen einen fairen Eintrittspreis kann man tagsüber dieses Theater besichtigen. Und es lohnt sich! Ein richtig tolles Haus. Hier hat unter anderem Maria Callas gesungen.
Von da bin ich dann wieder zum Markusplatz gepilgert und habe glücklicherweise noch ein paar Riesen -Pfützen zu sehen bekommen. Das war natürlich ein gefundenes Fotomotiv.
Mittags hat die Truppe dann wieder zusammen gefunden und wir sind fotografisch bei der Schwarzweiß Fotografie angekommen. Gezieltes SW-fotografieren in der Street-Fotografie.
Am Abend war dann in kleiner Runde das Abschiedsessen und anschließend haben wir noch ein paar schöne Nacht -Aufnahmen gemacht.
Damit ist der Workshop offiziell beendet.

Venedig, Tag acht:
Der Workshop ist zu Ende, die anderen sind heute früh abgereist. Also bin ich auf mich alleine gestellt. Ich wandere den ganzen Tag, abgesehen von einer kleinen Mittagspause, ziellos durch die Stadt. Die Beine sind mittlerweile ganz schön lahm. Die letzten Fotos werden gemacht. Ich gehe noch mal zu den Stellen, die mir besonders gut gefallen haben.
Beim umher streunen entdecke ich ein unglaubliches Antiquariat. So viele Bücher auf einen Haufen (das kann man ruhig wörtlich nehmen) habe ich selten gesehen. Mitten im Laden steht eine Gondel voll mit Büchern. Irgendwo im Regal trollen zwei Katzen über die Literatur.
Vor lauter Besuchern kann man sich kaum bewegen, ich mache ein paar Fotos und verschwinde schnell wieder.
Irgendwann am späten Nachmittag sind die Kräfte dann auch am Ende und ich wandere zurück ins Hotel. Nur zum Abendessen gehe ich dann noch mal 1 Stunde raus.
Fazit: Venedig ist auf jeden Fall (eine zweite) Reise wert. Über die Woche bin ich circa 90 km zu Fuß durch die Stadt gelatscht.
Ich hatte großes Glück mit dem Wetter, die Menschen hatten gute Laune und ich habe noch eine Menge gelernt.
Ciao Venezia!

Venedig, Tag…… ach nee, ich bin ja wieder zu hause! 🙂
Und gerade laden die Bilder…!